Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb am Dienstag, den 15. Januar 2019 der Prinzipal des Hamburger Engelsaal, Karl-Heinz Wellerdiek. Er hinterlässt seinen Ehemann Thomas Wellerdiek.
Karl-Heinz Wellerdiek wurde im ostwestfälischen Gütersloh geboren. Er wurde zunächst als Tischler und Kaufmann ausgebildet, bevor er sein Gesangs- und Schauspielstudium in New York, München und Hamburg begann. Mitte der achtziger Jahre begann er als jüngster Hotelier Deutschlands eine Karriere mit fünf eigenen Hotels in Hamburg, die er aber zugunsten seiner Tanzschule Tanzkult aufgab. Als Produzent von Homevideos u.a. für die Universal-Pictures kreierte er eines der erfolgreichsten Lehrvideos auf dem deutschen Markt: Tanzen lernen Schritt für Schritt.
Sängerisch der Operette und der leichten Muse verpflichtet, wurde er, nach einem schweren Unfall, der eine Zäsur in seinem Leben darstellte, mit seiner Gesanggruppe Hommage durch zahlreiche TV-Auftritte auch bundesweit gekannt.
Ab Mitte der neunziger Jahre widmete er sich ausschließlich der Kunst und gründete neben seiner intensiven Bühnentätigkeit auf den Kreuzfahrtschiffen der Hapag-Lloyd, das Festival Hamburger Elbsommer, das eines der erfolgreichsten Sommerfestivals der Hansestadt wurde.
Der auch als Autor zahlreicher Bühnenlibretti, Komödien, Drehbücher und Erzählungen tätige Regisseur, Schauspieler und Sänger erwarb 2004 die Räumlichkeiten von Hamburgs ältestem Privattheater, dem Hamburger Engelsaal, das er 2005 wieder eröffnete und dem er als Prinzipal vorstand.
Das Theater der leichten Muse gilt heute als einziges deutschsprachiges Privattheater mit Repertoireprogramm und widmet sich vornehmlich der Operette und dem Musiktheater.
Mit der großen Engelsaal-Philharmonie und dem Engelsaal-Schlagerorchester erfüllte er sich seinen Traum, die unvergessenen Melodien aus Operette, UFA-Tonfilm und goldenen Schlagern auch außerhalb Hamburgs einem begeisterten Publikum zu präsentieren.
2010 wurde er mit dem Silbernen Portugaleser der Hamburger Bürgervereine für sein Kultur-Engagement ausgezeichnet.
Karl-Heinz Wellerdiek hat noch zu Lebzeiten Vorsorge getroffen, dass der Hamburger Engelsaal in seinem Sinne weitergeführt wird.