Page 25 - Magazin April 2023
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Rund zwanzig Jahre später folgte die
Firma Tantau dem Beispiel Kordes,
und züchte ebenfalls Rosen. Unge-
fähr ab 1900, setzte sich auch der
Obstbau immer mehr durch. Heute
existieren ca. 290 Baumschulen im
Kreis Pinneberg, die pro Jahr etwa 1
Milliarde Pflanzen produzieren und
einen Teil davon exportieren.
Zu einem der dominierenden Baum-
schulen und größten Arbeitgeber in
Halstenbek, zählte Anfang des ver-
gangenen Jahrhunderts J. Heins
„Söhne", dem viele Familien in Lohn
und Brot standen. Wie dominierend
das Baumschulgewerbe im Kreis
Pinneberg gewesen sein muss, wird
nicht zuletzt dadurch ersichtlich, liegt die Gründung des Ortes Hals-
das diese Fläche später als eines tenbek. Dieser findet erstmalig 1309
der größten zusammenhängenden urkundliche Erwähnung, und zwar
Baumschulengebiete der Welt be- mit „Halstenbeke"! Heimatforscher
zeichnet wurden, auf dem einst nam- mutmaßen, dass dieser Name aus
hafte Baumschulen ihren Anfang einer Flurbezeichnung abgeleitet sein
hatten. Auch heute noch weiß man könnte. Die Bezeichnung „Beke" könn-
da draußen in der Welt, Halstenbeks te auf fließendes Wasser schließen,
„Früchte" zu schätzen. So versen- womit vielleicht die Ballerbek gemeint
den insbesonders Rosenzüchter sein könnte, die dem Krupunder See
ihre Produkte weit in die Welt hinaus. entsprang. Und Wasser braucht´s
nun mal zum Wässern der Baum-
Als Nachschlag noch etwas ge- schulgebiete! Vieles aus dieser Zeit
schichtliches zu Halstenbek. Seit ist schon längst aus unseren Köp-
dem ersten Baumschulbetrieb im fen. Geblieben sind nur noch einige
Kreis Pinneberg (Klein Flottbek - Sie Baumschulen. Vielleicht trösten die-
erinnern) sind rund 300 Jahre ver- se Bilder ein wenig darüber hinweg,
gangen. Noch länger zurück, aber an eine schöne gemütliche Zeit.
Wohin mit den Gartenabfällen?
Knicks und Wälder werden immer häufiger zur Müllkippe der eigenen Gartenabfälle
Der Frühling naht und läutet die Gartensaison ein. Noch lichen Geldbußen geahndet wird) auf die natürlichen Öko-
ist das Wetter unbeständig. Doch langsam erwärmt sich systeme haben kann. Wälder mit von Natur aus nährstoff-
die Luft. Der echte Hobbygärtner steht schon in den Start- arme Böden, werden durch Gartenabfälle massiv gedüngt.
löchern um in seinem Gartenparadies „Klarschiff“ zu ma- Die natürliche Bodenvegetation mit Buschwindröschen und
chen, das restliche Herbstlaub zusammenzukehren und Schlüsselblumen, die als frühjährliche Blütenfülle das Auge
Sträucher und Bäume zu beschneiden. der Spaziergänger erfreuen, werden von ihrem Standort
verdrängt. Stattdessen wuchern zukünftig massige Teppi-
Nur wohin damit, wenn man keine Kompostecke angelegt che von stickstoffliebenden Brennnesseln und Giersch an
hat? So scheint es für einige Gartenfreunde immer mehr den Waldrändern und Knickfüßen. Invasiven Arten wie dem
zur Unsitte geworden, ihren Gartenmüll - der ja eigentlich Indischen Springkraut und dem Japanischen Stauden-
Biomasse zugeführt werden soll, in der Natur, wie etwa an knöterich, sowie exotischen Gartenpflanzen wird ebenfalls
Waldrändern, in Knicks, auf der benachbarten Wiese oder der Weg in die freie Natur geebnet. Arten die sich rasant
einfach schnell übern Gartenzaun zu entsorgen. Dabei ver- ausbreiten und ebenfalls die heimische Flora verdrängen.
kennt der Hobbygärtner welch gravierende Auswirkungen Dabei ist es recht einfach, einen Komposthaufen im Garten
dieses gesetzeswidrige Verhalten (was zudem mit empfind- anzulegen. Zudem schont es den Geldbeutel