Page 26 - Magazin August 2021

26 INFINITY August 2021

PROMI NEWS

Ingrid van Bergen:

Für Horst tut sie alles

Die TV-Ikone feiert 90. Geburtstag

<Eyendorf> (cat). Ingrid van Bergen – die Morgen sei sie mit 2,1 Promille aufgewacht,
Dschungelkönigin der Herzen wurde kürz- fand ihren toten Mann vor dem Haus und
lich 90 Jahre alt! Mit der RTL-Show „Ich bin die Waffe im Pool. Da habe sie sich gefühlt
ein Star, holt mich hier raus!“ erlangte die wie ein Eisberg. „Ich habe ihn wirklich ge-
Schauspielerin noch einmal ganz großen liebt“, versicherte van Bergen. Ein erschüt-
Trash-Ruhm. Vier Mal war die TV-Legende terndes Geständnis im Dschungel, das die
verheiratet, brachte zwei Töchter zur Welt. anderen Camp-Bewohner sprachlos mach-
1977 erschoss sie mit einem Revolver ihren te. Die Schauspielerin wurde damals auf
33-jährigen Ehemann, den Finanzmakler dem Höhepunkt ihrer Karriere wegen Tot-
Klaus Knaths, in der Villa am Starnberger schlags zu sieben Jahren Haft verurteilt, von
See. Er habe sie oft betrogen und belogen, denen sie fünf Jahre im Frauengefängnis
erklärte van Bergen im Dschungelcamp ge- Aichach in Bayern absaß. Wegen guter Füh-
genüber Giulia Siegel. In der Tatnacht habe rung wurde Ingrid 1982 vorzeitig entlassen.
er sie nach einem harmonischen Abendes- Das alles liegt lange zurück – inzwischen
sen alleine nachhause geschickt. Van Ber- feierte sie ihren 90. Geburtstag in ihrem
gen habe stundenlang auf ihn gewartet. Oft Haus in der Lüneburger Heide. Als Gratu-
trieb er sich in Bars herum. „Da fing ich an lant erschien dort Ingrids Ex-Schwiegersohn
zu trinken“, erklärte Ingrid die Situation. Ge- Horst Kuska. Der „Lindenstraße“-Star über-
meinsame Fotos warf sie in den Kamin. Als reicht dem Geburtstagskind 40 rote Rosen
ihr Mann mitten in der Nacht zurückkehrte, – eine für jedes Jahr ihrer Freundschaft. Der
kam es zum Streit. Klaus wollte seine Sa- Schauspieler ist der ehemalige Verlobte
chen packen und holte auch eine Pistole ihrer Tochter Carolin, die mit nur 26 Jahren
aus dem Schlafzimmer. Van Bergen fing ein tragisch an Krebs starb. Mit ihm stand van
Gerangel an – Schüsse lösten sich und tra- Bergen nach ihrer Haftentlassung das ers-
fen Knaths tödlich in Brust und Bauch. Das te Mal wieder auf der Bühne. „Ich vermis-
Ingrid van Bergen bei einer Kino- weiß die Schauspielerin aber nicht mehr se meine Tochter Tag und Nacht. Und für
premiere vor mehr als zehn Jahren. genau: „Irgendetwas ist da passiert, an das Horst würde ich auch heute noch jede Rolle
Foto: highgloss.de ich mich nicht erinnern kann.“ Am nächsten spielen“, erklärte Ingrid gegenüber der „Bild“.

Schon gewusst, dass …

Klaus Wowereit: - mit Wohlwollen auf das Jahr 2001 zurück- zin „vorwärts“ sagte Wowereit: „Dieser Satz hat eine wichtige Bedeutung in mei-
blickt? Vor 20 Jahren outete sich der ehemalige Regierender Bür- nem Leben und hat es auch verändert. Er hat aber auch das Leben von vielen
germeister von Berlin als homosexuell. „Ich denke, dass es richtig war, in die anderen verändert. Das war mir damals in dem Moment natürlich gar nicht so
Offensive zu gehen und bin auch ein bisschen stolz darauf, was das für andere bewusst.“ Die Zeiten waren schwierig. „Es kriselte an allen Ecken und Enden der
bewirkt hat“, erklärte Wowereit in der Mittwochsausgabe des „Tagesspiegel“. Mit Stadt. Als die große Koalition platzte, gelang es der SPD glücklicherweise, sich
dem legendären Ausspruch „Ich bin schwul - und das ist gut so“ bekannte sich aus der babylonischen Gefangenschaft der CDU zu befreien. Voraussetzung war
der damalige SPD-Spitzenkandidat für das Amt des Regierenden Bürgermeis- aber die Abwahl von Eberhard Diepgen mit den Stimmen der PDS, was zumin-
ters von Berlin zu seiner Sexualität. Den Satz habe er vorher nicht formuliert. „Der dest für West-Berlin ein Tabubruch war“, so Wowereit. Aufgrund dieser Gemenge-
kam spontan“, erklärte der 67-Jährige nun im „Tagesspiegel“-Interview. Das Co- lage habe er das Gefühl gehabt, es könne ein schwieriger Wahlkampf werden,
ming-out sei schon vorbereitet gewesen, auch wenn ihm einige Berater davon in dem auch seine private Situation instrumentalisiert werden könnte. „Deshalb
abrieten, erzählte Wowereit. Als Jugendlicher war es für ihn noch unvorstellbar, wollte ich bei denjenigen, die mich als Bürgermeister-Kandidaten nominieren, für
dass er sich „am Ende auf diese Weise vor Millionen von Menschen outen und Klarheit sorgen. Als ich in der Abgeordnetenhaus-Fraktion gesagt habe, ich sei
mit meinem Outing berühmt werden würde“. Und im Gespräch mit dem Maga- schwul, gab es erst riesigen Beifall und dann eine einstimmige Nominierung.“