Page 9 - Magazin August 2021
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INFINITY  August 2021  9






























                                        The Good Samaritan - Paula Modersohn-Becker






                                 Plastiken von Rodin und Meunier. 1899 lernte sie Carl Vinnen
                                 kennen und begegnete Carl Hauptmann in Berlin. Sie reiste
                                 in die Schweiz. Während ihrer Berliner Zeit verbrachte Pau-
                                 la Becker viel Zeit in Museen. Die reichlichen Besuche der
                                 Berliner Museen führten zum Nachzeichnen der Werke vieler
                                 bekannter Künstler, wie Albrecht Dürer, Hans Holbein, Botticelli
                                 und Leonardo da Vinci. Vor allem schätzte sie die Künstler der
                                 deutschen und italienischen Renaissance.

                                                     - Dritter Akt -
                                 Wenn eine junge selbstbewusste, kämpferische Frau Anfang
                                 des vergangenen Jahrhunderts sich der Malerei zugetan fühlte
                                 und in der Neujahrsnacht allein mit der Bahn von Bremen nach
                                 Paris fährt, ansonsten anständig und unauffällig ist, Rilke und
                                 Rodin kennenlernt, ihren Mann verlässt und wieder zu ihm zu-
                                 rückkehrt und ins Tagebuch schreibt, dass die Ehe nicht glück-
                                 lich mache, ihre Tochter zur Welt bringt und ein paar Tage später
                                 verstirbt – dann sind doch schon alle wesentlichen Bestandteile
                                 eines Textbuches beieinander. Besser könnte die Vorlage Paula
                                 Modersohn-Beckers für Epos nun wahrlich nicht sein.

                                 Paula Modersohn-Becker, geb. Minna Hermine Paula Becker, (* 8.
                                 Februar 1876 in Dresden-Friedrichstadt; † 20. November1907 in
                                 Worpswede) war eine deutsche Malerin. In den knapp 14 Jahren,
                                 in denen Paula Modersohn-Becker künstlerisch tätig war (1876
                                 bis 1907). schuf sie 750 Gemälde, etwa 1000 Zeichnungen sowie
                                 13 Radierungen, die bezeichnende Aspekte der Kunst des frühen
                                 20. Jahrhunderts in sich vereinen. Doch am Ende sollte es nicht
                                 reichen, um sich ins Kunstgedächtnis der Deutschen Kunstken-
                                 nerszene einzureihen. Diese Frage muss erlaubt sein? Lag es
                                 daran, dass die Malermänner die Malerei zu jener Zeit für sich in
                                 Anspruch nahmen? Auffällig ist, dass sämtliche alten „Schinken“
                                 ausschließlich von Männern gemalt wurden
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