Page 10 - Magazin Mail 2025

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Ranchurlaub &

Abseits des Massentourismus

Eine ganz besondere Art den Wilden Westen neu zu ent-
denken, bieten in den letzten Jahren zunehmend darauf
spezialisierte deutsche und amerikanische Reisever-
anstalter, Touristen aus aller Welt: Cowboy-Romantik auf
Zeit, für das Greenhorn. Und die Nachfrage, die schönsten
Wochen des Jahres auf so einer Working-Ranch zu ver-
bringen, boomt. Es scheint, dass uns die Abenteuerlust
im Blut liegt. Immerhin haben rund ein Sechstel aller US-
Amerikaner deutsche Vorfahren . . .

Mittlerweile gibt es einige tausend authentische Ranches in
ganz Nordamerika und Kanada, die ihre Tore für Gäste aus
aller Welt geöffnet haben. Meist nehmen Rancher sogar nur
Der Beruf des cowboys war vor allem im 19. Jahrhundert einer der wenige Gäste auf - durchschnittlich 6-8, was den Vorteil hat,
schwersten, verbunden mit harter arbeit und entbehrungen dass schnell eine lockere familiäre Atmosphäre entsteht.

Ranchworking-Urlaub bedeutet keineswegs seinen Urlaub
bis in die Abendstunden mit Arbeit zu verbringen. Vielmehr
geht es darum, den Nachkommen der Pioniere des Wil-
den Westens, bei ihren täglich anfallenden Arbeiten mit
den Pferden und Rindern zu helfen. Natürlich ohne finanzi-
ellen Ausgleich. Schwarzarbeit ist auch in einem Land wie
Amerika, dem Land der sonst so unbegrenzten Möglich-
keiten, nicht erlaubt. Nun darum geht es auch gar nicht.

Doch muss man nicht in jedem Fall auf seine gewohnte
komfortable Unterkunft, noch auf gutes Essen verzichten.
Es gibt verschiedene Ranch-Arten in den USA. Zum einen
die großen Guest-Ranches, die mehr luxuriösen Hotels
gleichen, mit entsprechendem Unterhaltungsprogramm
und einem eher touristischen Angebot. Zum anderen die
reinen Working-Ranches mit ihren meist sehr einfachen
Unterkünften und einem richtigen Arbeitstag im Sattel. Aber
gibt es eine bessere Gelegenheit zur Ursprünglichkeit zu-
rück zu kehren und den Alltagsstress hinter sich zu lassen?

historisch spielten Planwagen bei der erschließung und Besiede- Täglich viele Stunden im Sattel -
lung des amerikanischen Westens eine wesentliche Rolle – wer und nachts heulen die Kojoten
es sich leisten konnte, transportierte Gepäck und Familie oft über
weite strecken durch unwegsames Gebiet mit hilfe von Planwagen
Das hierzu auch das Schlafen unter freiem Sternen-
Himmel gehört, versteht sich von selbst. Ebenso das
Zubereiten von Mahlzeiten und das Lagerfeuer, das bei